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The Gang von Kosmos

2. Oktober 2024 durch
Swen Jamrich
| Noch keine Kommentare

Der Hype hält an

In den 2010er-Jahren hat ein Variante von Poker, Texas Hold'em, die Welt im Sturm erobert. Eurosport, TV Total und viele weitere Fernsehsender haben nächtelang Pokern übertragen. Die Superstars der Szene sind Multimillionäre.

Was auch klar ist: Das Duell der Coolness, Pokerface vs. Pokerface… wer holt am meisten aus seinem Blatt heraus? Wer berechnet seine Wahrscheinlichkeiten am wahrscheinlichsten?

 

Team-Play anstatt Jeder gegen Jeden

Während am regulären Pokertisch am Ende nur einer gewinnen kann, ist The Gang auf ein Teamerlebnis ausgelegt.

Wir schätzen über 4 Runden unser eigenes Blatt im Verhältnis zu den anderen Blättern ein und nehmen uns einen Chip. Dieser hält fest auf welcher Position (1-6) wir unser eigenes Blatt verorten.

Zunächst haben wir nur 2 Karten, die auch nur wir selbst kennen. Über drei weitere Austeil-Runden kommen zunächst weitere Karten offen in die Tischmitte:

  • 3 (genannt Flop)
  • 1 (genannt Turn)
  • 1 (genannt River)

Am Ende der 3. Austeil-Runde liegen also 5 offene Karten in der Tischmitte. Aus diesen fünfen darf ich unter Zuhilfenahme meiner beiden die Best-of-5 Kartenauslage bilden. Diese ist jeweils die Grundlage meiner Entscheidung, zu welchem Chip ich greife. Am Ende der 4. Runde hat nun jeder 4 Chips vor sich liegen.

Beginnend mit dem niedrigsten Chip (der 1) deckt jeder seine Karten auf und sagt an welche der möglichen Kombinationen in die Wertung eingehen. Eine Übersichtskarte gibt einen Einblick, welche Kombinationen wie wertvoll sind.

 

Das große Hallo

Die Aufgabe ist dann geschafft, wenn die Blätter aufsteigend immer wertvoller werden. Das Team wird mit einer Tresorkarte belohnt. 3 davon und unsere Gang kann sich im Moneten-Himmel wähnen. Ist jedoch eine der Einschätzungen falsch, kassieren wir einen Alarm. 3 davon und die Gang kann Steine hinter schwedischen Gardinen klopfen.

Gerade am Anfang, wenn alle nur 2 Karten auf der Hand halten, ist es ein Stochern im Nebel, was das eigene Blatt angeht. Sind ein Bube und eine 2 wertvoll oder eher nicht…? Ein wichtiges Spielelement ist, dass es keine Spielerreihenfolge gibt. Alle sind dran und jeder ist frei an Chip zu nehmen, was beliebt. Auch wenn ein Chip bereits vor einer Mitspielerin liegt. Ich darf jeden Chip nehmen, den ich möchte, jedoch nie jemandem einen Chip geben.

Somit ist das Chip-nehmen eine Art Kommunikation, die gegen Ende der Runde immer wichtiger wird. Hat sich jemand verbessert, wird das oft angezeigt, indem man einen höherwertigen Chip als in der Vorrunde nimmt. Auch wer wann einen Chip nimmt, kann sehr viel aussagen. Manchmal streiten sich auch zwei um den niedrigsten Chip, da jede denkt man habe definitiv das schlechteste Blatt. Alles in allem Potential für ein großes Hallo beim Aufdecken!


Macht’s Spaß?

Ich habe sehr oft beim Zappen nachts beim Pokern Halt gemacht. Zum Zuschauen fand ich es immer Mega. Da ich vermutlich ein lausiger Bluffer bin und generell nicht gern um Geld spiele, war das richtige Texas Hold’em eher nix für mich im Real Life. Doch als ich von einer kooperativen Variante gehört habe – war ich sofort angefixt.

Als es bei mir im Geschäft recht zeitnah aufschlug, griff ich zu und erwarb das gute Stück. Ich bin sehr zufrieden… Das Prinzip ist schnell erklärt, die Regeln rasch verinnerlicht. Die Kombinationen sind vielen aus anderen Spielen bekannt (Pärchen, Drillinge, Full House, Straßen, …), auch das hält die Einstiegshürde niedrig.

Wenn die Gang dann einen Tresor nach dem anderen abräumt, kann man den Ablauf durch Challenge- oder Hilfskarten einfacher oder- (besser) – schwieriger gestalten. Der spannende Twist ist, das Pokerface abzulegen und sich „lesbar“ zu machen. Wie gut das die anderen Mitspieler jedoch in die Tat umsetzen, ist so manches Mal haarsträubend.

Das Spiel weckt Emotionen und auch so mancher Tresor-Gewinn wir mit einem Gruppen-High-5 gefeiert. Das Spiel trägt mit Sicherheit nicht über einen ganzen Abend, doch als Auftakt hat es einen hervorragenden Job gemacht.

 

Name Spiel: The Gang

Verlag: Kosmos

Autor: John Cooper, Kory Heath

Illustrator: Fiore GmbH

Erscheinungsdatum: 2024

Noch am Markt: ja

Spieleranzahl: 3-6

Alter: 10+

Spieldauer: 20-30 Minuten

Bonus: kleines Erweiterungsmodul schon enthalten

 

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